Wissen Sie eigentlich, wie viele Übersetzungen Sie täglich in den Händen halten? Ob Gebrauchsanweisungen, Pressemeldungen oder Romane – unser Alltag ist voll mit Übersetzungen, ob aus dem Englischen, dem Finnischen, dem Russischen, dem Chinesischen oder irgendeiner anderen Sprache… Wenn wir noch nicht einmal merken, dass wir es mit einer Übersetzung zu tun haben, dann hat der Übersetzer seinen Job genau richtig gemacht. Je nachlässiger dagegen die Übersetzung, desto eher ist ihr ihr Ausgangstext anzusehen – in Zeiten, in denen sich automatisierte Übersetzungstools immer größerer Beliebtheit erfreuen, ein immer häufiger anzutreffendes Bild.
Übersetzungen sind ein zentrales Mittel der Völkerverständigung. Bei mangelnder Sorgfalt können sie jedoch auch gerne mal zum Gegenteil führen – das vielzitierte Beispiel der “vitalen Rolle” in Afghanistan, die George W. Bush im Jahr 2003 laut nachlässig übersetzten Pressemitteilungen angeblich von Deutschland forderte, zeigt dies ziemlich eindrücklich. Mit einer “munteren, unternehmungslustigen Rolle” fühlte sich Deutschland nicht ernstgenommen – die deutsche Politik wollte eine maßgebliche, wichtige Rolle spielen. Als endlich mal jemand im Wörterbuch nachschlug, was das von Bush verwendete englische Adjektiv “vital” im Deutschen wirklich bedeutet, war der Aufschrei schon längst durch alle Gazetten gegangen – und das deutsch-amerikanische Verhältnis arg angekratzt.
Doch man muss gar nicht bis in die Weltpolitik gehen, um die Bedeutung qualifizierter Übersetzungen zu erkennen. Wer beispielsweise als Online-Händler einmal versucht hat, ohne entsprechende Sprachkenntnisse einen Reklamationsfall eines Kunden aus dem Ausland zu bearbeiten, weiß, dass das gegenseitige Verstehen über Sprachbarrieren hinweg gar nicht so einfach ist. Besonders kleine und mittlere Unternehmen lassen sich durch solche Barrieren schnell vom grenzüberschreitenden Geschäft abhalten, dabei bietet der europäische Markt z.B. gerade für kleine Online-Händler enorme Chancen. Mit einem Bruchteil der sonst üblichen Expansionskosten können umfangreiche Märkte erschlossen werden. Und neben der Übersetzung und Lokalisierung etwa eines Online-Shops kann man auch die Kundenkommunikation durch einen spezialisierten Dienstleister betreuuen lassen: um alle Chancen des zusammenwachsenden Europa zu nutzen.
Um die Bedeutung von Übersetzungen verstärkt ins Bewusstsein zu rücken, wurde 1991 vom Internationalen Übersetzerverband FIT der 30. September zum “Internationalen Tag des Übersetzens” erklärt. Aber warum der 30. September? Der gilt als Todestag des Heiligen Hieronymus, Schutzpatron der Übersetzer, der sieben Sprachen gesprochen haben soll und u.a. zahlreiche Bibeltexte ins Lateinische übersetzt hat. Apropos Bibel: die ist nach wie vor als meistübersetztes Buch der Welt kaum noch einzuholen. Mal ganz, mal in Teilen wurde sie bisher in mehr als 2.400 Sprachen übersetzt. Wussten Sie, dass es so viele Sprachen überhaupt gibt?
KF/msh